SPD: Pulheim braucht von Wüst keine Verkehrspolitik von vorgestern

„Das 49-Euro-Ticket wird sehr viele Menschen in Pulheim finanziell spürbar entlasten. Das Ziel muss sein, umweltfreundliche Mobilität weiter günstiger und besser zu machen“, so der Pulheimer SPD-Vorsitzende David Hochhausen. Umso verwunderter ist er über die jüngste Ankündigung von CDU-Ministerpräsident Wüst, schon bald das erst kürzlich beschlossene 49 Euro-Ticket zu verteuern. Sylvia Fröhling, stellvertretende Vorsitzende der Pulheimer SPD und Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion ergänzt: „Statt heute schon über Preiserhöhungen zu fantasieren, sollte Herr Wüst dafür sorgen, dass der S-Bahn-Anschluss in Pulheim endlich Realität wird“.

„Eine Fahrt zu morgendlichen Stoßzeiten von Pulheim nach Köln, wenn regelmäßig Bahnen ganz oder teilweise ausfallen, wäre auch ein hilfreicher Realitätscheck für den Ministerpräsidenten. Hier ist mehr Einsatz vom Land gefordert, nicht das Drehen an der Preisschraube für Pendler. Das ist Verkehrspolitik von vorgestern,“ sind sich Fröhling und Hochhausen einig.

Vorbereitung für den Krisenfall – Feste Anlaufstellen für die Bevölkerung – SaE rät auch zu eigener Vorsorge

Der Stab außergewöhnliche Ereignisse (SaE) hat unter der Leitung von Bürgermeister Frank Keppeler Vorbereitungen für unterschiedliche Szenarien im Zusammenhang mit der Energiekrise beraten und Entscheidungen getroffen.

So wird es für die Bevölkerung im Falle eines längeren Ausfalls des Notrufs oder eines längeren Stromausfalls feste Anlaufstellen geben, an denen sie Feuerwehrkräfte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung antreffen. An diesen Punkten können sie einen Notruf absetzen und Informationen erhalten. In Pulheim wird ein Einsatzfahrzeug auf dem Marktplatz platziert sein. Die Feuer- und Lehrrettungswache sowie das Rathaus-Center sind weitere Anlaufstellen. In Sinnersdorf wird ein Einsatzfahrzeug auf dem Marktplatz stehen, in Stommeln ist das Feuerwehrgerätehaus in einem solchen Fall besetzt. In Stommelerbusch wird das Fahrzeug an dem Ortseingang Ruckesweg / Ecke Hahnenstraße platziert, in Ingendorf im Kreuzungsbereich Ingendorfer Str. / Iveshof. In Geyen dient das Feuerwehrgerätehaus als Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger, das Feuerwehrgerätehaus in Brauweiler wird dann ebenfalls besetzt sein. In Sinthern steht ein Einsatzfahrzeug auf dem Weißer-Flieder-Platz.

So hat die Verwaltung bereits einige Notstromaggregate zur Verfügung, weitere sind bestellt. Sollte tatsächlich ein längerer Stromausfall eintreten, sollen im Rathaus-Center Arbeitsplätze für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den gerade im Krisenfall absolut notwendigen Abteilungen und Ämtern bereitgestellt werden. Dazu zählen das Amt für Öffentliche Ordnung, das Standesamt, das Sozialamt sowie das Jugendamt. Auch der Krisenstab wird hier arbeiten.

Auch die Kläranlage bereitet sich auf einen längeren Stromausfall vor. Ziel ist es, den Betrieb der Pumpen und den Klärprozess so lange wie möglich aufrecht zu erhalten.

Hinsichtlich der Wasserversorgung ist bei längerem Stromausfall insbesondere in höher gelegenen Bereichen sowie oberen Etagen mehrstöckiger Gebäude mit stark eingeschränkter oder sogar mit Ausfall der Wasserversorgung zu rechnen. Um zumindest eine eingeschränkte Versorgung der betroffenen Bereiche zu gewährleisten, werden bei Bedarf provisorische Zapfstellen in benachbarten Gebieten mit funktionierender Wasserversorgung eingerichtet.

Eigene Vorsorge

Die Experten der Feuerwehr im SaE haben jedoch nachdrücklich darauf hingewiesen, dass auch die Bürgerinnen und Bürger selbst dazu beitragen können, eine solche mögliche Krise zu bewältigen. Welche Vorräte beispielsweise sinnvoll sein können oder welche Medikamente in der Hausapotheke vorhanden sein sollten – darüber informiert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Eine entsprechende Broschüre liegt bereits im Rathaus aus. Darüber hinaus sind die Informationen über die Homepage der Stadt Pulheim zu finden.

Die Information der Bevölkerung im Krisenfall wird – so lange es möglich ist – über die Homepage und den städtischen Newsletter erfolgen. Darüber hinaus stehen Lautsprecherwagen zur Verfügung. Auch die NINA App kann von der Bevölkerung genutzt werden.

„Bislang waren solche Szenarien unvorstellbar. Wir hoffen alle, dass diese Vorbereitungen am Ende nicht notwendig sein werden. Aber sollte eine solche Krise eintreten, haben Verwaltung und Feuerwehr intensiv dafür gearbeitet, dass die Folgen abgemildert werden können“, sagte Bürgermeister Keppeler.

Lions-Club-Adventsgewinnkalender 2022

Zum 22. Mal veranstaltet der Lions Club Pulheim in diesem Jahr seine Adventsgewinnkalender-Aktivität. Der Verkauf der Kalender beginnt in den nächsten Tagen und wird rechtzeitig vor der Adventszeit beendet sein. Die Kalender sind in Pulheimer Geschäften, bei den Lions Mitgliedern und im Straßenverkauf zu erwerben. Die Auflage beläuft sich auch in diesem Jahr auf 5.000 Stück. Der Verkaufspreis beträgt nach wie vor 5 Euro pro Stück.
Trotz der schwierigen Lage vieler Geschäftsleute konnten die Mitglieder des Lions Clubs auch in diesem Jahr wieder viele Unterstützer für die Aktion gewinnen. Der Hauptpreis am 24.12. ist auch in diesem Jahr wieder ein Elektrofahrrad, das von den Stadtwerken Pulheim gesponsert wird. Allen Sponsoren dankt der Club sehr herzlich. Ohne deren großzügige Unterstützung wäre die Aktion nicht möglich.
Seit dem Start der Aktion im Jahre 2001 konnte der Lions Club Pulheim – dank der großen Akzeptanz der Bevölkerung – alleine aus der Adventskalenderaktion mehr als 325.000 Euro netto für Bildung, Kultur und die Unterstützung von bedürftigen Menschen einnehmen und satzungsgemäß verwenden. Der Lions Club erhofft sich auch in diesem Jahr wieder eine große Unterstützung bei der Aktion durch die Pulheimer Bürgerinnen und Bürger.
Den Reinerlös der Aktion stellt der Lions Club – wie alle seine Einnahmen – wieder in vollem Umfang benachteiligten Familien und vor allem Kindern in Pulheim zur Verfügung. In Schulen werden Projekte gefördert, die anderweitig nicht finanziert werden können. Neben vielen Einzelzuwendungen direkt an die Bedürftigen, werden auch in diesem Jahr u. a. wieder das Projekt „Lions Teller“ finanziert, in dessen Rahmen das Mittagessen für bedürftige Kinder im Ganztagsunterricht bezahlt wird. Die Aktion „Klasse 2000″, die Initiative ,“Tue Was“ werden auch in diesem Jahr unterstützt.

Inklusion geht uns alle an!

Für den letzten Haushalt hatte der BVP einen Antrag für die Einrichtung einer Koordinierungsstelle Inklusion sowie eines Inklusionsbeirats gestellt. Dieser sollte in den entsprechenden Fachausschüssen behandelt werden, was bisher nicht geschehen ist. Daher hat der BVP beantragt, dass das Thema im kommenden SGI (Ausschuss für Soziales, Generationen und Integration) am 15.11.2022 behandelt wird.

Viele Menschen denken bei Inklusion zuerst an Menschen mit Behinderung. Wir verstehen darunter: Alle Menschen sollen ganz selbstverständlich am gesellschaftlichen Leben teilhaben und sich zugehörig fühlen. Mit und ohne Behinderung, mit und ohne Migrationserfahrung, Jung und Alt, Frau, Mann, Kind, Arm und Reich. Inklusion bedeutet für uns, dass jeder Mensch sich gleichberechtigt und unabhängig von Behinderung, sozialer Herkunft, Geschlecht, Alter, sexueller Orientierung oder sonstiger individueller Merkmale und Fähigkeiten an allen gesellschaftlichen Prozessen und am Stadtgeschehen beteiligen können soll. Inklusion geht uns alle an und das Thema gehört in die Mitte der Gesellschaft“, so die Fraktionsvorsitzende Birgit Liste-Partsch.

Die Koordinierungsstelle Inklusion soll als Anlauf- und Vernetzungsstelle verstanden werden, die den zu gründenden Inklusionsbeirat unterstützt. Der Inklusionsbeirat soll Empfehlungen zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen der oben genannten Gruppen in Pulheim abgeben. Er berät und unterstützt insbesondere Rat und Verwaltung, damit die besonderen Lebensinteressen dieser Menschen in Diskussions- und Entscheidungsprozessen der kommunalen Gremien berücksichtigt werden. Weitere Aufgaben sollen unter anderem darin liegen, Leistungen und Angebote der Stadt für alle auffindbar, verständlich und nutzbar zu machen, bei Planungen von Projekten Belange von Menschen mit Einschränkungen zu berücksichtigen, eine barrierefreie Beratungsstelle zu bieten und den öffentlichen Verkehrsraum sowie den Zugang zu öffentlichen Gebäuden für alle barrierefrei zu gestalten.

Wir hoffen sehr, dass Inklusion in Pulheim in allen Bereichen selbstverständlich wird und eine politische Mehrheit unserem Antrag folgt“, so Liste-Partsch weiter.

Proklamation Sinnersdorfer Dreigestirn am 19.11.2022

Proklamation Sinnersdorfer Dreigestirn am 19.11.2022

Das designierte Sinnersdorfer Dreigestirn der KG Blau-Weiß Sinnersdorf wird am 19. November 2022 im festlich geschmückten Festsaal im Sportlife von Bürgermeister Frank Keppeler offiziell ins Amt gehoben und regiert ab diesem Zeitpunkt über die Jecken in Sinnersdorf. Dann präsentieren sich Prinz, Bauer und Jungfrau erstmals in ihren maßgeschneiderten Ornaten der Öffentlichkeit.

„Einmol Prinz zo sin, en Sönneschdörp am Randkanal“ – diesen Wunsch erfüllt sich jetzt Prinz Max I. (Max Lange). Er ist im September 1985 in Köln geboren und lebt mit seiner Frau Jenny und seinen beiden Kindern seit 2018 in Sinnersdorf. Er ist aktiv bei der Männertanzgruppe Men in Black (MIB) der KG Blau-Weiß. Und wenn es seine Zeit zulässt sucht er die Entspannung beim Angeln.

Bauer Stephan (Stephan Schmitz) ist ein Juli Kind von 1978 und in Köln geboren. Seit 2009 lebt er mit seiner Frau Caro , und seinen beiden Kindern in Sinnersdorf. Stephan ist 2. Vorsitzender der KG Blau-Weiß und ebenfalls bei den MIB aktiv. Seine Hobbies sind Tennis und Reiten.

Dritte (r ) im Bunde ist Jungfrau Larissa (Sebastian Reuther). Der von der Körpergröße längste des Trifoliums, ist im Dezember 1982 in Andernach geboren und lebt mit seiner Lebensgefährtin Marie und den drei Kindern auch in Sinnersdorf. Sebastian ist werdender Vater, der im Januar des nächsten Jahres das Licht der Welt erblicken soll / es sollte dann ein Karnevalsprinz werden! Seine Hobbys sind Fitness und Snowborden.

Die Vorfreude ist bei allen sehr groß: „Einmal im Leben Prinz zu sein ist schon unglaublich, aber dann auch noch in dieser ganz besonderen Session: Das ist wirklich ein Traum!“, so der designierte Prinz Max Lange. Seit knapp zwei Jahren haben die drei Männer auf diesen Tag und die folgenden Monate hingearbeitet. Auf einer Herrensitzung der KG Ahl Häre kam die Idee auf, einmal ein Dreigestirn zu stellen.“

Unter dem Motto „Mer all sin Dreigestirn “ will das Dreigestirn mit dem ganzen Dorf, der Stadt Pulheim und den befreundeten Gesellschaften die fünfte Jahreszeit gemeinsam feiern. Ein Novum ist das 2 Prinzenführer das ganze Schmölzche begleiten werden. Reinhold Boden und Joachim Quint sind langjährige Mitglieder bei der KG Blau-Weiß und in verschiedenen Ämtern tätig, auch sie tanzen bei den Men in Black.

Die KG Blau-Weiß Sinnersdorf mit ihrem Präsidenten Erik Kuckuck freuen sich insbesondere in der Session 2022/23 zum zweiten Mal ein Dreigestirn zu stellen und auf die vielen tollen Momente, die sie mit zusammen den Gruppen der KG, dem Tanzcorps, dem Musikzug mit den Trommelkids, der Männertanzgruppe MIB und den Wibbelstetz zusammen haben werden.

Ein üppiges Bühnenprogramm wurde auf die Beine gestellt. Auftreten werden die Klüngelköpp, de Boore, Martin Schopps, Druckluft, Guido Cantz, Rheinveilchen, Fiasko. FlexibleTons und das eigene Tanzcorps der KG Blau-Weiß. Moderation: Ken Reise

Einlass ist um 16:00 Uhr Beginn 17:30Uhr Sportlife Sinnersdorf

Restkarten sind für 39,50€ unter der Rufnummer 02238 838723 erhältlich.

TOVTE · Klezmer und mehr

TOVTE · Klezmer und mehr

Am 13. November wird das Publikum im Rittergut Orr ein mitreißendes Musikprogramm erleben können. Mit Klarinette, Violine, Gitarre und Kontrabass verzaubern die fünf Musiker von TOVTE das Publikum. Klezmerklange mit Anleihen aus Tango und Manouche-Swing, virtuos gespielt, mal leise und eindringlich, mal mit einer Prise Humor. Bei TOVTE treffen treibende Rhythmen und gefühlvolle Melodien auf raffinierte Arrangements. Mit Dynamik, Spielfreude und Witz lassen die fünf Musiker ihr Publikum genau so leicht gebannt zuhören wie ausgelassen tanzen. Beim NRW Creole Wettbewerb für Weltmusik erspielte sich TOVTE 2019 den Sonderpreis. „Die Eigenkompositionen von TOVTE liefern einen verblüffend unverbrauchten Klezmer, die Arrangements wechseln zwischen sehr gefühlvollen und sehr energetischen Passagen. So ist die Musik von TOVTE lebendig, emotional und mitreißend.“ (Creole NRW Jury 2019).

Das Konzert beginnt um 18:00 Uhr im Rittergut Orr, Einlass ab 17:30 Uhr. Tickets gibt es im Vorverkauf oder an der Abendkasse für 24,- (ermäßigt 12,-€). Nähere Informationen gibt es unter www.rittergut-orr.de.

(Foto: Viviene Schulte)

Ultranet – Beschleunigung mit der „Dampfwalze“?

Ultranet – Beschleunigung mit der „Dampfwalze“?

(PM-PBU) – Vor ca. sechs Monaten gab der Leiter der Abteilung Netzausbau der Bundesnetzagentur, Matthias Otte, den von der Ultranetleitung betroffenen Menschen in Pulheim Geyen an der Trasse höchstpersönlich eine feste Zusage: Die von der PBU gemeinsam mit der Stadt Pulheim eingebrachte alternative Leitungsführung werde gemäß Bundesfachplanungsbeschluss objektiv und neutral innerhalb der anstehenden Planfeststellung geprüft. Eine Umsetzung der Alternative sei dementsprechend selbstverständlich noch möglich.

Nun wird deutlich, dass es sich bei dieser Zusage offenkundig um ein leeres Versprechen aus der Behörde handelte. Denn die politischen Entscheidungsträger haben nach Jahren des kritischen Austauschs und des berechtigten Protests ohne weitere Ankündigung rückwirkend die Spielregeln geändert.

Mit der Neufassung des Energiewirtschaftsgesetzes (Artikelgesetz BGBl 2022 I 28), welche das Bundeswirtschaftsministerium Ende Juli vorlegte, werden nun die Prinzipien des bisherigen Verfahrens inklusive der bereits seit Jahren laufenden sogenannten „Bürgerbeteiligung“ einseitig aufgekündigt. In einem Strategiepapier zur „Beschleunigung des Netzausbaus“ hatten die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber (50 Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW) dies vorab schon eingefordert.

Welche Änderungen bringt das Gesetz?

Neben vielen weiteren Änderungen diverser Gesetze wurde auch eine massive Einschränkung der Variantenprüfungen im Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) durchgesetzt. Diese Einschränkung betrifft alle Vorhaben, die auf bestehenden Trassen basieren – also vor allem auch Ultranet.

Das Gesetz versucht – unabhängig vom bisher geltenden 1000 Meter Korridor – alle alternativen Trassenverläufe, die mehr als 200 Meter von der Bestandstrasse abweichen, grundsätzlich für unzulässig und damit für nicht einmal als in der Planfeststellung prüfungsnotwendig zu erklären. Ausnahmen von dieser 200 Meter Begrenzung gibt es nur aus europäischen natur- und artenschutzrechtlichen Gründen.

Somit hat der Gesetzgeber (heißt: Bundestag und Bundesrat) uns und vielen anderen Bürgerinitiativen und Kommunen die mühsam erkämpften und noch in der Bundesfachplanung zugesagten Variantenprüfungen innerhalb des Trassenkorridors kurzerhand gestrichen.

Doch damit nicht genug: In § 49 EnWG werden alle Wetterereignisse zu seltenen, und damit faktisch nicht mehr zu beachtenden Ereignissen erklärt – und damit voraussichtlich dem Lärmschutz/TA Lärm im Zusammenhang mit Höchstspannungsfreileitungen auch noch jede Wirksamkeit genommen. Übersetzt heißt das, die bisher geltenden Lärmschutzregeln werden im Sinne der Netzbetreiber ausgehebelt und eine dauerhafte Lärmemission durch Ultranet ganz lapidar für zulässig erklärt.

Wie bewerten wir diese Änderungen?

1. Eine objektive Variantenprüfung hat als rechtsstaatliches Prinzip Verfassungsrang und kann nicht pauschal abgelehnt werden. Zudem wird kein einziger fachlicher Grund für die neue, offenbar willkürliche 200 Meter Regelung genannt.

2. Die massive gesetzgeberische Einschränkung des Lärmschutzes ist unverhältnismäßig. Eine Regelung, die gesundheitsschädlichen Lärm nicht verhindert, sondern sogar ermöglicht, ist schlichtweg verfassungswidrig.

Unser Fazit:

Wer geglaubt hatte, dass sich die Neubesetzung des Präsidentenamts der BNetzA durch den ehemals „obersten Verbraucherschützer“ Klaus Müller positiv auf die anstehenden Genehmigungsverfahren im Sinne von Bürgerfreundlichkeit und Transparenz auswirken werde, wird tief enttäuscht. Dass sich noch dazu ein grün geführtes Wirtschaftsministerium in dieser Art und Weise bewusst gegen die seit Jahren aktiven und konstruktiv mitarbeitenden Bürgerinitiativen stellt, ist fast schon unverzeihlich.

Die selbst als Bürgerbewegung gestartete Partei ließ sich übrigens kurz danach ausgerechnet von dem als Vorhabenträgerin agierenden Übertragungsnetzbetreiber Amprion als Sponsor die Bundesdelegiertenkonferenz mitfinanzieren. Vor diesem Hintergrund – unabhängig von der konkret gezahlten Summe – durchaus ein Skandal.

Es verfestigt sich zudem maßgeblich der Eindruck, dass vorangegangene Gespräche mit Behörde und politischen Entscheidungsträgern verantwortlicher Bundesparteien nur zum Zwecke der strategischen Einbindung erfolgten. Die gesetzlichen Änderungen, welche die ohnehin schon verkümmerten Möglichkeiten eines fairen Genehmigungsprozesses ersichtlich noch weiter einschränken sollen, sprechen diesbezüglich leider eine eindeutige Sprache. Der offensichtliche Versuch des Wirtschaftsministeriums, zugunsten von Konzernen einseitig geltende verwaltungsrechtliche Regeln zu umgehen, ist völlig indiskutabel.

„Wir beobachten seit Jahren, dass sich in der Bundespolitik zusehends eine Art Ausbau-Ideologie beim Übertragungsnetz durchsetzt“, kritisiert PBU Vorstand Arne Westphal. „Ein kritisches Hinterfragen, was alternativ nötig und einer nachhaltigen Energiewende dienlich ist, erfolgt augenscheinlich nicht mehr. Eine zeitnahe großflächige Stromversorgung durch Erneuerbare Energien benötigt neben dezentraler Erzeugung z.B. auch eine Verteilnetzstärkung und parallel Speicherzubau. Zudem müssen vielmehr Anreize für erzeugungsnahe Verbräuche speziell auch für die Industrie gesetzt werden.“

Die genannten Maßnahmen wären die richtige Antwort auf die derzeitige europäische Energiekrise mit dem Ziel von mehr Autarkie. Das Energiesystem der Zukunft ist dezentral und zellular angelegt. Daran wird langfristig auch die beschriebene rücksichtslose Klientelpolitik der Bundesregierung im Sinne der Übertragungsnetzbetreiber nichts ändern.

 

Pulheim: Bombenfund bei Gleisbauarbeiten

Pulheim: Bombenfund bei Gleisbauarbeiten

Bei Gleisbauarbeiten in Pulheim wurde eine Weltkriegsbombe gefunden. Bis zur Entschärfung der Bombe mussten Anwohner evakuiert werden und Betriebe ihre Arbeit einstellen. Eine wichtige Bundesstraße wurde über mehrere Stunden in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes sorgten für eine sichere Entschärfung des Blindgängers.

Am Sonntag, 23.10.2022, wurde die Feuerwehr Pulheim gegen 12:30 darüber informiert, dass bei Gleisbauarbeiten auf der Bahnstrecke zwischen Pulheim und Köln, in Höhe des Gewerbegebietes im Stadtgebiet Pulheim, eine Bombe gefunden wurde. Wie sich schnell herausstellte handelte es sich um eine amerikanische Fünf-Zentner Bombe. Dies hatte zur Folge, dass eine Evakuierung aller Personen, in einem Abstand von 500 Metern um die Fundstelle herum, vorgenommen werden musste. Unter Einsatzleitung von Stadtbrandmeister Tim Schweren und Alarmierung aller Löschzüge der Stadt Pulheim, der Maßnahmen der Polizei des Rhein-Erft-Kreises und Köln sowie den Mitarbeitern des Ordnungsamtes der Stadt Pulheim wurde die Evakuierung vorgenommen. Hierzu musste unter anderem ein Trödelmarkt, der auf dem Gelände eines großen Möbelhauses stattfand, abgebrochen werden. Ebenso war es erforderlich, den Betrieb in Sportstudios einzustellen und Hotelbetriebe zu räumen. Ein großer Versorgungsbetrieb im Gesundheitswesen konnte die Produktion nicht weiter fortsetzen und etwa 100 Mitarbeiter stellten ihre Arbeit ein. Da sich der Evakuierungsbereich im Wesentlichen in einem Gewerbegebiet befand, waren hiervon etwa 50 Anwohner betroffen. Die Anwohner wurden sowohl durch persönliche Ansprache aber auch durch Lautsprecheransagen durch die Feuerwehr und das Ordnungsamt informiert. Die Stadt stellte für diesen Personenkreis das Foyer des Pulheimer Rathauses zur Verfügung. Daneben wurde die noch für den Straßenverkehr wichtige B59 zwischen Pulheim und Köln, genau wie die Venloer Straße, sowie Rad- und Fußwege in diesem Bereich für den kompletten Verkehr für mehrere Stunden gesperrt.
Da auch die Feuerwache im betroffenen Gebiet lag, wurde der Grundschutz der Feuerwehr, sowie der Rettungsdienst vom Standort Geyen aus aufrechterhalten.
Aufgrund der Lage der Bombe, die sich unterhalb einer etwa 800 Meter langen Gleisumbaumaschine befand, wurden zur Entschärfung der Bombe durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf, sorgsame Vorarbeiten durchgeführt. Hierbei unterstützte sowohl die Deutsche Bahn AG mit Personal und Maschinen, als auch der Bauhof Pulheim mit einem Bagger.
Nachdem alle Vorbereitungen getroffen waren, konnten die Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes die Entschärfung der Bombe vor Ort vornehmen. Gegen 17:30 konnten die Kampfmittelspezialisten endgültig Entwarnung geben und die insgesamt über 50 Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten mit den 16 eingesetzten Fahrzeugen wieder deren Standorte anfahren.
Die Stadt Pulheim informierte die Bürger über das aktuelle Ereignis und die damit einhergehenden Entwicklungen über deren Homepage. Ebenso wurde eine Meldung über die NINA-Warnapp eingestellt. Unterstützt wurde die Informationsversorgung durch lokale Radiosender und die Online-Presse.

SPD fordert Blackout-Plan

Sind Feuerwehr und Hilfsdienste in Pulheim für den Fall eines so genannten Blackouts technisch ausreichend vorbereitet? Wie steht es um die Wasserversorgung? Wie werden Lebensmittel und Medikamentenversorgung sichergestellt? Auf diese und weitere Fragen fordert die Pulheimer SPD-Fraktion in einem Antrag zur detaillierten Darstellung der Maßnahmen im Falle eines Blackouts Antworten von Bürgermeister Frank Keppeler.
„Wir alle hoffen, dass derartige Szenarien nicht Ernstfall werden,“ so Sylvia Fröhling, Fraktionsvorsitzende der SPD im Pulheimer Rat, „allerdings wollen wir sichergestellt wissen, dass unsere Stadt und deren Verwaltung für den Fall eines Blackouts vorbereitet und die Bevölkerung entsprechend informiert ist.“

Verzögerungen bei der Tonnenleerung

Die Firma Remondis hat darüber informiert, dass es aufgrund von krankheitsbedingten Personalausfällen in dieser und in der nächsten Woche im Stadtgebiet zu Verzögerungen bei der Abfuhr kommen kann. An den jeweiligen Samstagen – 22. Oktober und 29. Oktober 2022 – sollen alle stehengebliebenen Tonnen nachgeleert werden.