In dieser Radioreise nimmt Sie Alexander Tauscher mit nach Lenggries im Tölzer Land. Freuen Sie sich auf einen abwechslungsreichen Kurzurlaub in den oberbayerischen Alpen. Die Gemeinde im Isarwinkel hat mehrere Prädikate. Sie ist Flößerdorf, Luftkurort und zugleich eine der größten Gemeinden Bayerns. Unsere Tour startet am letzten Wildfluss Europas, in den oberen Isarauen nah am Sylvensteinsee. In Vorderriß treffen wir Naturpark-Rangerin Sabine Gerg mit ihrem Vierbeiner Bertl. Sie spricht über das besondere Biotop dieser Region und den Schutz dieser einmaligen Flora und Fauna. Weiter flussabwärts erzählt uns Mathias Mederle, der liebevoll einfach Hias genannt wird, die Geschichte der Flößerei in Lenggries. Dabei lernen wir einen historischen Kalkofen kennen und betreten die Pfarrkirche St. Jakob, die der Bayerische Rundfunk nach dem Zweiten Weltkrieg als Aufnahmestudio nutzte. Hirs erinnert sich als einstiges Mitglied des Tölzer Knabenchors an Plattenaufnahmen. Blasius Heiß wandert mit uns rund um das Gipfelkreuz auf dem Brauneck und beschreibt das 360-Grad-Panorama von München bis zum Karwendel, von den Hohen Tauern bis ins Kaisergebirge. Der ambitionierte Gleitschirmflieger Franz Schalk erklärt die Technik und die ideale Thermik für den Traum vom Fliegen. Wir beobachten die vielen bunten Schirme, die an diesem sonnig-warmen Tag über dem Alpenrand kreisen. Blasius Heinz spricht außerdem über die vielen Almen und Hütten der Region und Katharina Ullmann, Gastgeberin im Katharinenhof, erinnert an die Sommerfrischler und den Beginn des Tourismus in Lenggries. Auf seiner Alm nah am Bauernhof treffen wir schließlich den Lenggrieser Bürgermeister Stefan Klaffenbacher. Er skizziert die breite Palette der Urlaubsmöglichkeiten in dieser Gemeinde und spricht auch über die herausfordernde Arbeit als Landwirt. Viel Spaß im unverfälschten, ursprünglichen und herzlichen Stück von Bayern!
Unsere Tour startet in einer der schönsten Flusstäler der Alpen, nah an der Quelle der Isar, am oberen Flusslauf. Wir sind am letzten großen Wildfluss Europas, in den Isarauen am Sylvenstein-Stausee.
Die Isar entspringt im Karwendelgebirge bei Scharnitz auf österreichischer Seite. Durch das Hinterautal nimmt nimmt der türkisblaue Fluß seinen Lauf aus den Bergen. Hinter Mittenwald, Krün und Wallgau wird ein Teil des Wassers abgeleitet. Denn ein großer Teil wird zur Stromgewinnung am Walchensee genutzt. Der andere Teil des Wassers fließt zwischen Wallgau, Vorderriß und Fall durch diese Auen.
Durch diese Auen begleitet uns Naturpark-Rangerin Sabine Gerg mit ihrem Vierbeiner Bertl.
Der Sylvenstein See, ein angestautes Gewässer, ist heute ein beliebter Badesee. Die Landschaft in diesem Bereich erinnert ein wenig an Norwegens Fjorde.
Nach Donau und Main ist die Isar mit ihrer Gesamtlänge von 295 Kilometern, davon 263 auf bayerischer Seite, der drittgrößte Fluss Bayerns. Zwölf Ranger kontrollieren den Naturschutz im Tölzer Land, unter ihnen Rangerinnen Sabine Gerg. Seit ihrer Kindheit ist sie am liebsten an der frischen Luft und kennt inzwischen nahezu jeden Stein und jeden Baum im Isartal. Der Name Lenggries stammt vom „langen Gries“, also den langgestreckten Kiesbänken an der Isar.
Früher war die Isar ein reißender Fluss, auf dem die Lenggrieser Flößer schwerste Arbeit leisteten.
Die Flößer hatten bis zum Bau der Leitungen für das Walchensee-Kraftwerk vor allem Rohstoffe transportiert. Auch nach München lieferten sie viele Rohstoffe. Alle für den Bau des Dachstuhls der Münchner Frauenkirche brachten sie insgesamt 2.500 Baumstämme in die Landeshauptstadt.
Damit sich die Flößer unterwegs vor Wind und Wetter schützen konnten, bauten sie auf den Flößen kleine Holzhütten. Weil sie gottesfürchtige Menschen waren, nahmen sie auf ihren Reisen immer eine kleine tragbare Flößerkapelle mit.
Mehr über die Geschichte erzählt das Brauchtums-Museum oberhalb der Tourist-Information von Lenggries. Auf den Spuren der Flößer beginnt der Radioreise-Rundgang mit Mathias Mederle, den man einfach Hias nennt, in der Pfarrkirche St. Jakob.
Der Gemeinde Lenggries trägt seit dem Jahr 2009 das von der Internationalen Flößervereinigung verliehene Prädikat „Flößerdorf“.