Es hat lange gedauert und viele Anläufe gebraucht, bis nun auch in Stommeln Stolpersteine der gemeinnützigen „Stiftung-Spuren Gunter Demnig“ gegen das Vergessen an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern.
Dass dies gelungen ist, ist dem Einsatz und Engagement der Schülerinnen und Schülern des Projektkurses Q1 des Geschwister-Scholl-Gymnasiums zu verdanken. Diese haben umfangreich zum Schicksal der Familie Stock, welche in der Nettegasse 7 (heute Nr.11) lebte, recherchiert. Max Stock, Berta Stock und Helene Stock sind damals deportiert und in Vernichtungslagern getötet worden. Hildegard Stock konnte 1939 nach England fliehen, Emma Stock verstarb 1940. Jakob Stock wurde nach Theresienstadt deportiert und nach Befreiung des Lagers nach Köln gebracht, wo er 1951 verstarb. Zur Erinnerung an die Familie wurden nun sechs Stolpersteine in der Nettegasse Nr. 11 verlegt. Die Schülerinnen und Schüler haben die Zustimmung der Familienangehörigen eingeholt und auch die direkten Anwohner über das Vorhaben informiert.
„Da die Projektgruppe die Kosten für die Verlegung der Stolpersteine im Rahmen einer Spendensammlung selbst tragen wollte, haben wir vom BVP das Projekt sehr gerne unterstützt und einen Stolperstein gespendet. Stolpersteine sind nicht nur Erinnerungen an die Menschen, deren Schicksal sie erzählen, sondern eine Mahnung an uns alle, dass sich die Geschichte niemals wiederholen darf. Gemeinsam können wir dafür einstehen, dass es in unserer Gesellschaft keinen Platz für Extremismus gibt und dass nicht Ausgrenzung, sondern Offenheit und Toleranz unsere Gesellschaft ausmachen. Wir hoffen, dass noch weitere Stolpersteine gegen das Vergessen in Pulheim ihre Heimat finden“, so die Fraktionsvorsitzende Birgit Liste-Partsch.